Rückblick Netzwerk Lehre „Studieneingangsphase (mit-)gestalten“

Bausteine
Illustration: Alexander Sperl

Beim 11. Netzwerk Lehre stand nicht ohne Grund die Studieneingangsphase im Mittelpunkt. Schließlich läuft im Moment der 3. Call im Förderprogramm „Innovative Lehre“ zu genau diesem Thema. Der Prorektor für Studium und Diversität, Prof. Dr. Kubis, hatte dazu eingeladen, externe und interne Sichtweisen auf das Thema kennenzulernen und zu diskutieren.

„richtig einsteigen“ an der Uni Bielefeld

Wie es die Anderen machen, wurde am Beispiel der Uni Bielefeld beleuchtet. Dr. Andrea Frank stellt das Programm „richtig einsteigen“ vor, das zentral aber in enger Zusammenarbeit mit den Fakultäten den Studierenden den Einstieg ins Studium erleichtern soll. Dazu wurden im Vorfeld inhaltliche Schwerpunkte ermittelt, die abgedeckt werden sollen. Drei Teilprojekte sind daraus entstanden: MatKom, LitKom und DatKom. Die ersten beiden laufen bereits erfolgreich, das dritte wird momentan in Angriff genommen.

Bei MatKom handelt es sich – es lässt sich vielleicht erahnen – um die Vermittlung von mathematischen Kompetenzen, die für das Studium notwendig sind. Bei LitKom stehen die Schreibkompetenzen im Vordergrund. DatKom hat schließlich den bewussten und planvollen Umgang mit Daten im Fokus. Neben diesen inhaltlichen Schwerpunkten bildet die Studienorientierung und -beratung einen weiteren. Außerdem soll durch Peer Learning, die Professionalisierung der Hochschullehre und Studienerfolgsmonitoring sichergestellt werden, dass Drop-out-Quoten reduziert werden.

Laut Dr. Frank kann davon ausgegangen werden, dass die meisten Lehrenden über die hohen Misserfolgsquoten ihrer Studierenden unglücklich sind und daher einen Bedarf sehen, dass die angesprochenen Unterstützungsmaßnahmen in ihrer Lehre Einzug halten sollten. Dabei favorisierte sie auch mal die kleinen Schritte – Tipps, die bei Problemen in der Lehre schnell Lösungen bringen können und auch gerne mal in der Straßenbahn ausgetauscht werden. Darüber hinaus werden aber an der Uni Bielefeld auch Anlässe geboten, an denen der fakultätsinterne und der fächerübergreifende Austausch ermöglicht wird. Dr. Frank nannte Formate wie Lehrcafé, Tage der Lehre oder eine Lehrbar, in der Lehrende Projekte oder Fragen vorstellen können. Außerdem verwies sie auf den guten Erfolg von Teaching Analysis Polls (TAPs), kurze formative Evaluationen, die den Lehrenden direktes Feedback von den Studierenden bieten, ohne dass diese im Hörsaal exponiert werden.

Erhebung zum Angebotskanon

Dr. Heike Schütter vom Dezernat 1.1 stellt dann zusammen mit Kolleg*innen aus den Fakultäten die Erhebung zum Angebotskanon vor. In vier Kategorien wurden hierbei die Bedarfe der Fakultäten zu zusätzlichen Angeboten in der Studieneingangsphase ermittelt und mit der Meinung von Studierenden verglichen. Die Kategorien sind dabei die folgenden:

  • fachliche Vorkenntnisse (z.B. Mathematik, Deutsch und Englisch)
  • wissenschaftliche Arbeitstechniken, die natürlich von Fakultät zu Fakultät sehr verschieden sein können
  • FernUni-spezifische Kompetenzen, bei denen in drei Unterkategorien unterschieden wurde:
    • psychosoziale Kompetenzen
    • Kompetenzen der Selbstorganisation
    • medientechnische Kompetenzen
  • Enkulturation in das Fernstudium und spezieller in die Fachkulturen

Auch die Studierenden, die in einer qualitativen Interviewstudie befragt wurden, sahen Bedarfe in diesen Kategorien. Allerdings wichen die Meinungen manchmal etwas voneinander ab. Die nächsten Schritte müssen zeigen, so betonte Prof. Kubis, welche Überschneidungen bei den Bedarfen ermittelt werden können und wie diese z. B. in einem gemeinsamen Angebot umgesetzt werden können.

3. Call FILeh

Abschließend wurde der 3. Call des Förderprogramms „Innovative Lehre“ von Dr. Michael Hundt – ebenfalls Dezernat 1.1 – vorgestellt. Alle Details dazu können auf der Seite des Förderprogramms (nur intern erreichbar) nachgelesen werden. Wir sind auf jeden Fall auch gespannt, welche Idee hierbei entwickelt werden. Wahrscheinlich wird eines der nächsten Netzwerk Lehre Treffen diese Ideen vorstellen. Der Call läuft noch bis zum 30. Juni, der erste Beginn von Projekten wurde auf das 4. Quartal 2019 festgelegt.



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