Kennen Sie schon… die Methode Marktplatz?

Die Teilnehmenden „verkaufen“ bei dieser Methode in Gruppen ein Thema, sie vermitteln es den anderen Gruppen. Im ersten Teil der Methode gestalten die Gruppen ihren Marktstand. Die Gestaltung des Marktstandes sollte dem Thema angemessen sein, ansonsten können die Gruppen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Im zweiten Teil verbleibt ein Gruppenmitglied am Stand, um die Vermittlung des Inhalts zu übernehmen. Die Anderen aus der Gruppe informieren sich an den übrigen Ständen über deren Inhalte. Nach einer festgelegten Zeit werden die Rollen gewechselt.

Ziel der Methode

Illustration Marktplatz MethodeDer Marktplatz ist eine Methoden zur Aktivierung in einer Präsenzphase. Sie eignet sich zum Beispiel zur Erarbeitung von unterschiedlichen Theorien. Die Teilnehmenden sollen außerdem lernen, ein Thema oder eine Theorie „verkaufen“ zu können, d.h. in einer Diskussion am jeweiligen Stand die Theorie gegenüber den kritischen „Kunden“ zu verteidigen. Dabei sollen sie auch lernen, in eine Rolle zu schlüpfen und dazu vorher intensiv über das Thema nachgedacht zu haben. Im Grunde ist der Marktplatz nichts anderes als eine Posterausstellung auf Tagungen, nur dass die Herangehensweise etwas spielerischer ist und die Möglichkeiten zur Gestaltung des Marktstands größer sein sollten.

Alle Teilnehmenden üben nach der Vorbereitungsphase die diskursive Auseinandersetzung mit einem Thema.

Der Ablauf

Zu Beginn werden die Gruppen eingeteilt und die Themen verteilt. Der Ablauf teilt sich danach in zwei Phasen auf. In der ersten Phase werden die Marktstände von den Gruppen gestaltet. In der zweiten Phase bleibt eine Person aus der Gruppe am Stand, während sich die anderen an den übrigen Ständen informieren.

Die erste Phase bietet den Gruppen die Gelegenheit, sich mit einem Thema intensiv auseinanderzusetzen. Dabei kann entweder auf Themen zurückgegriffen werden, die die Teilnehmenden bereits vorbereitet haben, oder es werden Texte ausgeteilt, die in dieser Phase zunächst noch bearbeitet werden müssen. Die Gruppen müssen entscheiden, wie ihr Marktstand gestaltet sein soll. Dabei ist der Fantasie keine Grenze gesetzt, allerdings sollte die Aufbereitung dem Thema angemessen sein. In der Regel bereiten die Gruppen Poster vor, bei manchen Themen bieten sich allerdings andere Produkte wie z.B. Modelle an.

Die Teilnehmenden haben nun in der zweiten Phase die Möglichkeit, sich über die anderen Themen an den jeweiligen Ständen zu informieren. Dabei sollte immer eine Person am eigenen Stand bleiben, währenden die anderen Gruppenmitglieder über den Marktplatz flanieren und sich das Angebot anschauen. Idealerweise werden sie dabei durch die Verkäufer überzeugt, dass ein Produkt, eine Theorie oder ein Thema besonders interessant ist. Damit jede*r Teilnehmende die Möglichkeit hat, sowohl zu „verkaufen“ als auch zu „kaufen“, werden nach einer bestimmten Zeit die Rollen getauscht.

Was brauche ich dafür?

Inhaltlich ist der wichtigste Punkte, dass geeignete Themen für die Marktplatzstände ausgesucht werden. Zum einen sollte gewährleistet sein, dass die Themen sich innerhalb der vergegebenen Zeit für die Vorbereitungsphase gut umsetzen lassen. Andererseits sollten sich die Themen auch „verkaufen“ lassen, z.B. könnten unterschiedliche Theorien oder wissenschaftliche Methoden durch die Methode miteinander verglichen werden. Durch die Diskussion an den Ständen findet eine intensivere Beschäftigung mit allen Themen statt, als dies zum Beispiel bei der Vergabe von Referaten der Fall ist.

Desweiteren werden die folgenden Materialien benötigt:

  • pro Gruppe eine Pinnwand und/oder Flipchart und ein Tisch
  • Moderationsmaterial, z.B. Karten in verschiedenen Größen, Stifte, Pinnnadeln, usw.
  • je nach Themen Bastelmaterial für die Erstellung von Modellen oder ähnlichem

Die Methode Marktplatz eignet sich für eine Gruppengröße ab 9 Personen. Die Dauer der Methode kann stark variiert werden und ist abhängig von der Anzahl der Gruppen sowie der Komplexität der einzelnen Themen. Ein Dauer zwischen 30 und 120 Minuten hat sich jedoch als praktikabel erwiesen, wobei die beiden Phasen jeweils die Hälfte der Zeit einnehmen sollten.



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