Kennen Sie schon… den Ideensteckbrief?

Beschreibung

Der Ideensteckbrief ist eine Methode, um in einem Brainstorming entstandene Ideen genauer zu beleuchten und auf ihre Tauglichkeit hin zu untersuchen. Ursprünglich kommt die Methode aus dem Marketing-Bereich, lässt sich aber mit wenigen Anpassungen auch auf didaktische Zusammenhänge anwenden: Sei es für die Planung der eigenen Lehre oder für die Arbeit mit Lernenden.

Ein Ideensteckbrief verdeutlicht strukturiert, …

  • welches Problem mit der Idee angegangen wird,
  • welchen Lösungsansatz die Idee verfolgt,
  • wie die Zielgruppe der Idee aussieht,
  • welche Argumente gegen die Idee sprechen und
  • welche organisatorischen Konsequenzen die Idee hat.

Diese Liste ist nicht unbedingt vollständig, sondern kann durch weitere Elemente ergänzt werden. Ebensogut können Elemente weggelassen werden, wenn sie zur Beschreibung der Idee nicht unbedingt notwendig sind. Wichtig ist einzig, dass sich alle Beteiligten Gedanken über die genaue Ausrichtung und die Machbarkeit der Idee machen. Darüber hinaus dient der Ideensteckbrief der Dokumentation. Auch wenn manche Ideen nicht sofort umsetzbar sind, können sie doch zu einem späteren Zeitpunkt nützlich sein.

Hilfreich kann es sein, ein Vorlagendokument zu erstellen, das auf einer Din A4 Seite die oben genannten Aspekte z. B. als Textboxen visualisiert. Bei einer Vielzahl von Ideen können die Details so schneller verglichen und eine Rangliste (z. B. nach Machbarkeit) erstellt werden. Zur Bewertung der Ideen bietet es sich an, Bewertungsskalen bereits in die Vorlage zu integrieren (vgl. Beispiel der Uni Hamburg in der Links-Sektion).

Wie bereits erwähnt, stammt der Ideensteckbrief aus Bereichen der Wirtschaftswissenschaft, wenn z. B. Geschäftsideen gesammelt und genauer beurteilt werden sollen. Aber auch in der Didaktik kann der Ideensteckbrief zur Anwendung kommen.

Planung der Lehre

Bei der Neukonzeption von Lehrveranstaltungen aber auch während einer laufenden Veranstaltung können Lehrende mit dem Steckbrief Ideen für die Lehre sammeln. Soll z. B. eine neue Videoreihe zu einem bestimmten Thema produziert werden oder sollen neue Werkzeuge für das kollaborative Arbeiten von Studierenden verwendet werden? Im Steckbrief können die Ziele, Widerstände und organisatorische Erfordernisse festgehalten werden.

Nutzung der Methode in der Lehre

Ideensteckbriefe können in der Lehre dort genutzt werden, wo Ideen gemeinsam entwickelt werden und die Lernenden sich dann einzeln oder in Kleingruppen bestimmte Ideen aussuchen, um sie zu realisieren. Das kann bei der Vergabe von Referats- oder Hausarbeitsthemen ebenso nützlich sein wie bei der Verteilung von Themenbereichen, die z. B. in einem Blockseminar gruppenweise bearbeitet werden sollen. Die Erarbeitung der Ideensteckbriefe kann vorher oder am Anfang der Veranstaltung geschehen, wahlweise durch die Lehrenden oder die Lernenden.

Beispiel aus der Lehrpraxis und weitere Links

Methodensteckbrief

Voraussetzung

  • Vorlage für einen Ideensteckbrief (z. B. mit den Abschnitten Problem, Ziel, Lösung, Widerstände und Organisation)
  • im Brainstorming entstandene Ideen

Ablauf

  1. Pro Idee wird ein Steckbrief vorbereitet.
  2. Die einzelnen Kategorien (s. o.) werden ausgefüllt.
  3. Evtl. werden die Ideen über eine Bewertungsskala evaluiert.
  4. Eine Ordnung kann z. B. nach bewerteter Machbarkeit oder Originalität geschehen.

Ziele und Vorteile

  • Zunächst nur vage formulierte Ideen werden ausgearbeitet und bzgl. ihrer Machbarkeit oder Relevanz eingeschätzt
  • Ideen, die nicht sofort umgesetzt werden können, werden für die Zukunft dokumentiert.

Nachteile

  • Ausfüllen des Steckbriefs für manche Bereiche zu aufwändig


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