Kennen Sie schon… Battle of Theories?

Battle of the Theories Illustration
Grafik: FernUniversität
Hinter dieser auf dem ersten Blick sehr martialisch klingenden Methode verbirgt sich eine Idee, die grundsätzliche wissenschaftliche Kompetenzen fördern will: die argumentative Auseinandersetzung zu theoretischen Ansätzen. Die Methode kann in Präsenz- und Onlineveranstaltungen eingesetzt werden und eignet sich auch für große Gruppen.

Grundlage für die Methode sind unterschiedliche Theorien (im Idealfall zwei), die sich in zentralen Punkten diametral gegenüberstehen. Einzelne Studierende oder kleine Gruppen (zu empfehlen sind nicht mehr als drei Studierende pro Gruppe) werden jeweils einer Theorie zugeteilt und sollen sich auf Basis vorbereiteter oder selbst zu recherchierender Materialien mit dieser vertraut machen. Ziel ist, dass sie ihre Theorie vorstellen und gegen die Kritik der jeweils anderen Gruppe verteidigen können. Gleichzeitig sollen sie sich Gedanken über Schwachpunkte und Kritik an der gegnerischen Theorie machen, um diese ansprechen zu können.

In einer Diskussion vor dem gesamten Plenum treten die Theorien vertreten durch die ausgewählten Studierenden gegeneinander an. Ziel ist es darzulegen, warum die eigene Theorie der anderen überlegen ist bzw. deren Schwachstellen aufzuzeigen. Die übrigen Studierenden im Plenum übernehmen die Rolle des aufmerksamen Publikums. Optional besteht die Möglichkeit die Idee des Wettkampfs zu Ende zu denken und das Plenum am Ende der Diskussion über eine Sieger-Theorie abstimmen zu lassen.

Mit der Methode werden klassische wissenschaftliche Kompetenzen gefördert: Die Studierenden lernen sich mit einer Theorie auseinanderzusetzen und diese verbal für andere nachvollziehbar zu präsentieren. Durch die erforderliche Reaktion auf Nachfragen der gegnerischen Gruppen werden das Eintreten für eigene Standpunkte und der Umgang mit kritischen Fragen geübt. Gleichzeitig lernen die Studierenden durch die erforderliche Identifikation von Schwachstellen der gegnerischen Theorie, bestehende Ansätze kritisch zu hinterfragen und dies auch in öffentlichen Diskussionen zu äußern.

Methodensteckbrief

Voraussetzungen

  • gegensätzliche Theorien
  • zwei Kleingruppen oder zwei einzelne Studierende

Ablauf

  1. Auswahl der Studierenden, die sich in der Battle gegenüberstehen werden
  2. Zuordnung der Studierenden(gruppen) zu jeweils einer Theorie, die sie vertreten werden
  3. ausgewählte Studierende setzen mit vorbereitetem oder selbst recherchierten Material mit ihrer Theorie und möglichen Schwachstellen des Gegners auseinander
  4. jede Gruppe stellt ihre Theorie in der Plenumssitzung zunächst für alle anderen vor
  5. danach beginnt die eigentliche Battle, in der jede Gruppe versucht, das Plenum von der Überlegenheit der eigenen Theorie zu überzeugen
  6. optional: Plenum kürt per Abstimmung die Sieger-Theorie

Ziele und Vorteile

  • Erwerb zentraler wissenschaftlicher Kompetenzen
  • Studierende lernen die vertiefende Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen
  • Studierende lernen das kritische Hinterfragen von wissenschaftlichen Theorien
  • Studierende lernen eigene Positionen argumentativ zu vertreten und auf (kritische) Fragen zu reagieren

Nachteile

  • Schwierigkeit, dass eventuell eine Theorie verteidigt werden muss, die einen selbst nicht überzeugt
  • mögliche Gefahr, dass Großteil des Plenums aufgrund eher passiver Rolle der Diskussion nicht durchgängig aufmerksam folgt
  • fraglich, ob wissenschaftliche Theorien immer eindeutig in „besser“ und „schlechter“ unterschieden werden können


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